Es kommen Zeiten, wo man an der Pinnwand einer Kindergartenstätte informiert wird mit der Info: “Ein Fall von Masern ist in der Maikäfer-Gruppe aufgetreten”. Oder mit was wir ganz oft konfrontiert werden: man wird durch ein schreiendes oder weinendes Kind urplötzlich aus dem Schlaf gerissen. Und während man panisch nach einem Fieberthermometer und ähnliches sucht, ist man sich jetzt schon im Klaren: Der nächste Tag wird nicht so laufen wie geplant. Alle fürsorglich erstellten Pläne werden – wie man es ja gewohnt ist aus wilden Zeiten- umgeworfen. Termine und Verabredungen müssen abgesagt oder verschoben werden, der Kinderarztbesuch steht an erster Stelle. Ganz abgesehen vom mentalen Stress, der noch dazu kommt, auch wenn es nur um kleine Wehwehchen bei dem Kleinen handelt. Irgendwie muss es auch bei guter Laune gehalten werden. Und bevor das Kind wieder richtig gesund ist, ist die nervliche Strapaze erst einmal nicht zu umgehen.
Dein Kind hat Vorrang
Wenn ein Kind krank ist, ist natürlich sofort klar, dass es nicht in die KiTa oder zur Tagesmutter gehen kann. Auch wenn es “nur” kleinere Wehwehchen sind, will und muss das Kind zu Hause bleiben. In einigen Betreuungsverträgen sind Regeln aufgesetzt, wann ein Kind krank ist. Diese decken sich auch mit den Empfehlungen des Jugendamtes. Trifft ein Punkt daraus zu, kann die Betreuung für diesen Tag abgelehnt werden Abgesehen davon, dass es weg von der Mutter – wenn auch nur für kurze Zeit – ständig weinen würde in seinem kränklichen Zustand. Denn ein richtig krankes Kind wird eine andere Person, auch wenn diese zu anderen Zeiten eine Bezugsperson sein kann, wahrscheinlich nicht akzeptieren. Studien haben ergeben, dass Kinder bei seinen ersten Bezugspersonen – also den Eltern – deutlich schneller gesund werden. Außerdem besteht die Gefahr, mit einer Erkältung und Co. den ganzen Kindergarten anzustecken.
Und genau das sollte dein Mantra sein, wenn sich das schlechte Gewissen meldet, sich dem Kollegen, dem Vorgesetzten oder dem wichtigen Kunden gegenüber “schon wieder“ erklären zu müssen für die unplanbare Situation.
Wie erkläre ich das dem Chef oder dem Kunden?
Viele Arbeitgeber gewähren gerade berufstätigen Müttern eine bestimmte Anzahl von bezahlten Tagen, damit man sich um sein krankes Kind kümmern kann. Allerdings sollte das vorher abgesprochen und im Arbeitsvertrag mit aufgenommen werden. Gesetzlich geregelt ist eine unbezahlte Freistellung von bis zu zehn Tagen pro Elternteil pro Jahr pro Kind (unter 12; bei mehreren Kindern maximal 25 Tage pro Jahr). Wenn ein Elternteil und Kind gesetzlich versichert sind, zahlt die Krankenkasse einen Teil des Bruttogehalts (70-90 %). Hier stellt sich dann die Frage, ob man diese bezahlten oder unbezahlten Tage in Anspruch nimmt oder die ganz normalen Urlaubstage dafür nutzt. Wenn dein Kind häufig krank wird, solltest du auch mal deine eigenen Urlaubstage in Anspruch nehmen – als eine Art persönliches Entgegenkommen gegenüber deinem Chef oder zumindest abwechselnd nutzen.
In der Selbstständigkeit ist auch hier ein gutes Netzwerk gefragt – kann z. B. eine Branchenkollegin dein Projekt weiterführen?
Oder du arbeitest von vorne herein mit einem freien Mama-Team zusammen, um euch bei Krankheitsfällen und Urlaub zu unterstützen.
Wenn die Übergabe an eine Kollegin nicht möglich ist, gilt auch hier dem Kunden gleich mitzuteilen, dass man krankheitsbedingt das Timing verschieben muss.
Wie schafft man hier die Runde?
Falls möglich solltest du die Pflege mit dem Ehepartner teilen – er sollte ja gesetzlich auch freie Tage bekommen. Oder du nimmst deine liegengebliebene Arbeit mit nach Hause oder versuchst dich nur einen halben Tag einzusetzen. Außerdem gibt es ja noch die geliebten Großeltern, die sich ganz freiwillig und voller Freude dem Virenklan aussetzen, nur um den Wonneproppen von Enkel gesundzupflegen. Und sobald es dem Kind wieder besser geht, kann sicherlich auch – wenn auch nur für ein paar Stunden oder so lange wie du brauchst – die Nachbarin, der Babysitter oder mal die Bekannte sowie Freundin einspringen.
Quengelndes Kind – was tun?
Sei es auch nur eine hartnäckige Erkältung oder ein quälender Magen-Darm-Virus, deine Hauptaufgabe – als die liebste Krankenschwester der Welt – ist hier, für deinen Kleinen pure Ablenkungsmanöver und Unterhaltung zu finden. Abenteuerliche Ausflüge nach draußen werden schwer, also solltest du dir die Zeit mit ein paar kleinen, pfiffigen Ideen erleichtern: Hör dir z. B. eine neue CD mit einem Kinderhörspiel an, lese ihm aus einen bunten Bilderbuch hervor, spiele mit ihm in einer kleinen Bastelstunde oder verwöhne ihn auch mal mit harmlosen Süßigkeiten, die sein Kinderherz wieder aufleben lassen werden. Mit einer ordentlichen Portion Mutter-Dasein wird es ihm auch ganz schnell wieder besser gehen und du kannst dich bald wieder deinen Aufgaben widmen.
Aber! Kranke Kinder haben meist keine große Ausdauer für Lesen, basteln, etc..
Deshalb ist in Notsituationen Fernsehen als Ablenkungsmanöver erlaubt! Wie von zahlreichen Ärzten empfohlen, sollten Kinder frühestens ab 3 Fernsehen und auch dann möglichst wenig. Aber wenn es dem Kleinen schon so schlecht geht und alle Karten aus der Mama-Trickkiste gezogen sind, dann dürfen auch die Business-Mamas mal die „Glotze“ nutzen.
Bücher und mehr
Unter nachfolgendem Link findest du eine kleine Zusammenstellung von Büchern, CD´s usw. für´s Kind und die Business-Mama.
http://ma.mutterbusinessplan.com/buecherliste